3.5 Controlling
Grundverständnis des Controllings – Lösung
a)
Die Grundidee des Controllings ist die Steuerung des Unternehmens über einen kybernetischen Regelkreis. Nach der Planung kann es beim Versuch der Umsetzung zu internen und externen Störungen. Eine externe Störung könnte beispielsweise ein Konkurrent sein, der plötzlich und unerwartet eine sehr aggressive Preisstrategie einleitet. Ein Beispiel für eine interne Störung wäre eine gegenüber der Planung verzögerte Produktneueinführung. Nur wenn solche Störungen frühzeitig wahrgenommen werden, besteht die Möglichkeit rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten oder – sofern notwendig – die Planung zu überarbeiten. Laufende Kontrollen über den Stand der Umsetzung der Planung bilden die Grundlage hierfür. Fehlen diese, ist der kybernetische Regelkreis nicht geschlossen und eine Steuerung nicht möglich.
b)
Das vollständige Zitat von Bill Hewlett lautet „You cannot manage what you cannot measure… and what gets measured gets done“. Voraussetzung für Kontrollen sind messbare Kenngrößen, die geplant werden und deren Realisierung bei der Kontrolle dann tatsächlich gemessen werden können. Ohne entsprechende messbare Größen ist kein geschlossener Regelkreis möglich und eine Planung bleibt unverbindlich.
c)
In größeren Unternehmen ist der Planungsprozess sehr komplex, da es eine Vielzahl von Managern gibt, die Teilplanungen durchführen, die anschließend zu Gesamtplänen zusammengeführt werden. In Konzernen sind oft tausende Manager in die Planung involviert. Diese Komplexität erfordert den Einbezug von Spezialisten, die ein entsprechendes Planungssystem aufbauen und betreuen. Auch die Kontrolle ist in größeren Unternehmen komplex und bedarf ebenfalls der Gestaltung und Betreuung von entsprechenden Berichtssystemen durch Spezialisten. Diese Spezialistentätigkeit nehmen sogenannte Controller wahr.
Literatur: Vahs, D.; Schäfer-Kunz, J.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Auflage, Stuttgart 2021, S. 335 ff.