3.5 Controlling
Planungsarten – Lösung
a)
Bei der retrograden Planung werden zuerst die Gesamtpläne wie Planbilanz und Planerfolgsrechnung erstellt und die untergeordneten Teilpläne wie beispielsweise die Kostenstellenpläne auf dieser Basis abgeleitet. Praktisch entspricht die retrograde Planung der top-down-Planung bei der die Planungsrichtung in der Hierarchie von oben nach unten ist.
b)
Bei der rollenden oder rollierenden Planung überlappen sich die Planungszeiträume. Wenn beispielsweise für die nächsten 3 Jahre geplant wird, erfolgt eine Überarbeitung der 3-Jahresplanung nach einem Jahr. Die noch „verbleibenden“ 2 Planjahre aus der letzten Planungsrunde werden aktualisiert und ein neues drittes Jahr „angehängt“.
c)
Die zirkuläre Planung ist die Synthese aus der retrograden und progressiven Planung. Es gibt nicht nur eine Planungsrunde von den Gesamtplänen zu den Teilplänen oder umgekehrt, sondern es werden Schleifen von den Gesamtplänen zu den Teilplänen und dann wieder zu den Gesamtplänen durchlaufen. Die zirkuläre Planung kann bei den Gesamtplänen oder den Teilplänen eröffnet werden. Bei einer Unterscheidung nach der hierarchischen Ableitungsrichtung spricht man auch vom Gegenstromverfahren.
d)
Planung in Abhängigkeit von der Beschäftigung, die sich bei Abweichung der Istbeschäftigung von der Planbeschäftigung anpasst („Sollkosten“) oder Planung, die nur für die erste Teilplanung festgelegt ist und dann eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen ermöglicht.
Im Gegensatz hierzu sind starre Pläne für den gesamten Planungszeitraum fixiert. Starre Pläne werden auch als Etats bezeichnet.
Literatur: Vahs, D.; Schäfer-Kunz, J.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Auflage, Stuttgart 2021, S. 342ff.