4.1 Finanzierung
Kapitalstruktur – Lösung

Die Kapitalstruktur hat keinen Einfluss auf die Gesamtkapitalrentabilität, da bei dieser Kennzahl gemessen wird, wie sich eingesetztes Kapital unabhängig von seiner Herkunft verzinst. Unabhängig von der Zusammensetzung des Gesamtkapitals aus Eigen- und Fremdkapital ist die damit „erzielte“ Summe aus Gewinn und Zinsen immer dieselbe.

Die Kapitalstruktur wirkt sich hingegen auf die Eigenkapitalrentabilität aus, sofern der für das Fremdkapital zu bezahlende Zinssatz von der Gesamtkapitalrentabilität abweicht. Dies wird als sogenannter Leverage-Effekt bezeichnet. Sofern die mit Kapital erwirtschaftete Verzinsung über dem Fremdkapitalzinssatz liegt, führt die vermehrte Finanzierung über Fremdkapital zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität (positiver Leverage-Effekt). Liegt der Fremdkapitalzinssatz jedoch über der Gesamtkapitalrentabilität führt ein vermehrter Fremdkapitaleinsatz zu einer Verringerung der Eigenkapitalrentabilität (negativer Leverage-Effekt.

Literatur: Wöhe, G.; Döring, U.; Brösel, G.: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 27. Auflage, München 2020, S. 600 f.