4.2 Investition
Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung II – Lösung
1 Abschreibungen sind nicht zahlungswirksamer Aufwand (Buchung: Abschreibungsaufwand an Anlagevermögen). Aufwendungen sind bei der Gewinnvergleichsrechnung zu berücksichtigen. Bei der Kapitalwertmethode sind aber nur zahlungsrelevante Vorgänge relevant.
2 Da bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung die Verzinsung des eingesetzten Kapitals ermittelt werden soll, würde ein Abzug kalkulatorischer Zinsen beim Gewinn zu einer Verzerrung führen.
3 Der interne Zinsfuß ist der Kapitalisierungszinsfuß der zu einem Kapitalwert von 0 führt.
4 Mathematisch können mehrmalige Vorzeichenwechsel bei den Zahlungsströmen tatsächlich zu mehreren internen Zinsfüssen führen. Tatsächlich ist dies bei Investitionen in der Praxis eher selten.
5 Die interne Zinsfussrechnung beinhaltet die sogenannte Wiederanlageprämisse. Nach dieser verzinsen sich frühzeitige Rückflüsse mit dem internen Zinsfuß bis zum Ende der Laufzeit der Investition.
6 Eine Kostenvergleichsrechnung kann zum Alternativenvergleich geeignet sein. Erträge werden jedoch nicht berücksichtigt.
7 Die Möglichkeit jedes Jahr den Mietvertrag zu verlängern oder aufzulösen, stellt eine sogenannte Realoption dar. Diese können mit der Kapitalwertmethode nicht bewertet werden.
8 Ziele von Investitionen sind oftmals nicht nur wirtschaftlicher Natur. Z.B. könnte bei einer Investition in eine Presse auch ein Ziel eine möglichst hohe Arbeitssicherheit sein.
Literatur: Vahs, D.; Schäfer-Kunz, J.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Auflage, Stuttgart 2021, S. 529 ff.