5.2 Materialwirtschaft
Lieferantenbeurteilung – Lösung
üa)
Die Beurteilung von Lieferanten erfolgt anhand einer Vielzahl von Kriterien aus Bereichen wie Kosten, Qualität, Logistik oder Innovationsfähigkeit. Die Ermittlung der hierfür notwendigen Daten gestaltet sich häufig sehr aufwendig. Bei wichtigen Lieferanten werden deshalb sogar Begutachtungen vor Ort im Rahmen von Lieferantenaudits vorgenommen.
Die Lieferantenbeurteilung ist zudem häufig kein statischer und einmaliger Vorgang, sondern eine permanente Aufgabe, bei dem die Entwicklung der Lieferanten ständig beobachtet werden muss. Viele wichtige Beurteilungskriterien, wie z.B. die Liefertreue, können auch oftmals erst bei laufender Zusammenarbeit mit dem Lieferanten zuverlässig beurteilt werden.
b)
Voraussetzung für eine erfolgreiche Just-in-Time-Produktion sind hochgradig zuverlässige Lieferanten. Die Liefertreue und die Einhaltung der Liefertermine müssen beispielsweise garantiert sein. Der Lieferant muss sicherstellen können, dass die angelieferten Güter fehlerfrei sind. Für eine tiefergehende Prüfung der gelieferten Güter bleibt bei der Just-in-Time-Produktion keine Zeit. Selbst wenn fehlerhafte Teile identifiziert werden können, gibt es keine Kompensation, da kein Lager mit „Ersatzteilen“ verfügbar ist. Deshalb ist eine sorgfältige und permanente Lieferantenbeurteilung bei einer Just-in-Time-Produktion noch bedeutsamer, da sich Probleme unmittelbar auf den eigenen Produktionsprozess auswirken.
c)
PPM ist die Abkürzung für „parts per million“. Die ppm-Rate ist ein Maß für die Qualität der gelieferten Produkte und drückt aus, wie viele von einer Million gelieferter Teile fehlerhaft sind. Dabei handelt es sich im Normalfall um einen hochgerechneten Wert. Wenn also beispielsweise in einer Stichprobe von 2.000 Stück 5 Teile fehlerhaft sind, würde man von einer ppm-Rate von 2.500 ausgehen.