5.3 Produktionswirtschaft
Dilemma der Ablaufplanung – Lösung

Bei der Reihenfolge- und Maschinenbelegungsplanung wird als Ziel angestrebt, sowohl eine hohe Kapazitätsauslastung zu erreichen als auch in der Produktion geringe Durchlaufzeiten zu realisieren. Diese beiden Ziele sind jedoch tendenziell konkurrierend, weswegen von Gutenberg der Begriff des „Dilemmas der Ablaufplanung“ geprägt wurde.

Werden in der Fertigung wenig Aufträge zeitgleich zur Bearbeitung freigegeben, dann führt dies zu geringen Durchlaufzeiten, da es eher selten vorkommt, dass sich Fertigungsaufträge an einer Maschine für einen Bearbeitungsschritt „stauen“ und Liegezeiten entstehen. Andererseits werden dann aber auch häufiger an Anlagen Leerzeiten entstehen, wenn gerade kein Fertigungsauftrag zur Bearbeitung anliegt. Die Kapazitätsauslastung ist dann eher gering. Geht man umgekehrt vor, und gibt in der Produktion sehr viele Fertigungsaufträge frei, dreht sich die Problematik um. Dann sind zwar die Leerzeiten niedrig, dafür nehmen die Liegezeiten zu.

Bei der Ablaufplanung werden noch weitere Ziele neben der Kapazitätsauslastung und der Durchlaufzeiten verfolgt. Dies sind beispielsweise Termintreue oder die Minimierung der Zwischenlagerkosten. Auch diese weiteren Ziele sind nicht unabhängig voneinander, so dass aus dem Dilemma tatsächlich ein Polylemma wird.