2.1 Entscheidungstheorie
Entscheidungsbaum
Bitte versuchen Sie die unten beschriebene mehrstufige Entscheidungssituation mit einem Entscheidungsbaum zu visualisieren:
Für die Entwicklung eines neuen pharmazeutischen Wirkstoffes wird mit Kosten von mehr als 2 Mrd. Euro gerechnet. Bei der Entwicklung müssen diese Wirkstoffe nach der sogenannten präklinischen Phase in einem mehrjährigen Prozess in verschiedenen sogenannten klinischen Phasen auf Wirkungen und Nebenwirkungen bei Menschen untersucht werden, bevor diese zugelassen und verkauft werden dürfen. In jeder dieser Phasen wird auf Basis der ermittelten Wirkungen und Nebenwirkungen sowie der wirtschaftlichen Aussichten entschieden, ob der Wirkstoff in der nächsten Phase weiter untersucht wird oder ob das zukünftige Medikament aufgegeben wird.
In der ersten klinischen Phase I wird der Wirkstoff zunächst an wenigen gesunden Menschen auf seine generelle Verträglichkeit untersucht. Erfahrungsgemäß überstehen bereits 37% der Wirkstoffe diese Phase nicht.
In der anschließenden Phase II erfolgt die erstmalige Anwendung des Wirkstoffes an wenigen Patienten, die an der Zielerkrankung leiden. Zunächst wird in der Phase IIa untersucht, ob der Wirkstoff für Erkrankte sicher und wirksam ist. In der Phase IIb versucht man die beste Dosierung zu eruieren. Ca. 69% der Wirkstoffe überstehen diese Phase nicht.
In der Phase III erfolgt eine weitere Erprobung mit vielen Patienten. Hier soll bestätigt werden, dass der Wirkstoff wirklich wirksam und unbedenklich ist. Auch in dieser späten Phase scheitern noch rund 42 % der Wirkstoffe.
Danach wird das sogenannte Zulassungsverfahren eingeleitet, indem die Gesundheitsbehörden den Wirkstoff, ob das Medikament eingeführt werden darf. Ca. 15% der beantragten Zulassungen werden abgelehnt.