2.1 Entscheidungstheorie
Entscheidungsmatrix II
Der Fernsehsender MINUS ACHT steht vor der Entscheidung, ob die deutschen Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2026 erworben werden sollen. Das Ziel des Senders ist die Gewinnmaximierung.
Die Übertragungsrechte würden 100 Mio. Euro kosten. Zahlbar wären diese aber erst in 2026. Des Weiteren würden in 2026 für die Übertragung weitere Kosten in Höhe von 30 Mio. Euro entstehen (Studio vor Ort, etc.).
Als Alternative könnte die mehrteilige klassische Spionagereihe „00007 Janina Blond“ ausgestrahlt werden. Die Senderechte für die Reihe würden 40 Mio. Euro kosten. Eine weitere Möglichkeit wäre die Produktion und Ausstrahlung der mehrwöchig dauernden Show „Das Fachhochschul-Camp“, in der einige Studenten als Kandidaten mehrere Wochen auf einer einsamen Insel ohne Mensa, Mobilfunk- und Internet-Anschluss überleben müssen. Hierfür würden nur Kosten von 10 Mio. € entstehen.
Die Marketing-Abteilung hat ermittelt, dass bei allen Möglichkeiten insgesamt 2.000 Minuten Werbung ausgestrahlt werden könnten. Die durchschnittlich erzielbaren Einnahmen pro Minute Werbung wären aber von den Zuschauerzahlen und diese wiederum davon abhängig, ob die deutsche Fußballnationalmannschaft an der WM-Endrunde beteiligt wäre oder nicht. Ohne Beteiligung der deutschen Fußballnationalmannschaft in der WM-Endrunde könnten bei Ausstrahlung der Spiele pro Werbeminute durchschnittlich 60.000 Euro verlangt werden. Bei Ausstrahlung der Spionageserie könnten in diesem Fall 80.000 Euro pro Werbeminute verlangt werden. Spielt die deutsche Nationalmannschaft hingegen in der WM-Endrunde mit, könnten bei Ausstrahlung der Spiele sogar durchschnittlich 120.000 Euro je Werbeminute verlangt werden. In diesem Fall würde man bei Ausstrahlung der Spionagereihe nur 30.000 Euro pro Werbeminute verlangen können. (Die Konkurrenz würde dann ja die Spiele übertragen und mehr Zuschauer „abziehen“.)
Die Zuschauerzahlen der „Spezial“-Show „Das Fachhochschul-Camp“ wären hingegen unabhängig von der Fußball-WM so hoch, dass in jedem Fall 25.000 Euro je Werbeminute verlangt werden könnten.