2.1 Entscheidungstheorie
Entscheidungsmatrix V
Hans Fröstel muss Heizöl für seine Heizung im Winter einkaufen. Bis zur Lieferung der Bestellung ist sein Heizöltank leer. Er kann 2.000 Liter, 3.000 Liter oder 4.000 Liter bestellen. Bei einer Bestellung von 2.000 Litern muss er gegenwärtig 112 Euro/100 Liter bezahlen, bei 3.000 Litern sinkt der Preis auf 109 Euro/100 Liter und bei Abnahme von 4.000 Litern sogar auf 107 €/100 Liter.
Der Heizölbedarf für sein Haus beträgt in einem normalen Winter 3.000 Liter. Im letzten milden Winter hat er nur 2.000 Liter benötigt. In harten Wintern liegt der Bedarf hingegen erfahrungsgemäß bei 4.000 Litern. Ob es dieses Jahr einen milden, harten oder normalen Winter geben wird, ist noch nicht absehbar.
Sollte das Heizöl im Winter nicht ausreichen, ist eine Nachbestellung erforderlich. Dann ist unabhängig von der Bestellmenge mit einem Preis von 125 €/100 Liter zu rechnen, da die Preise im Winter erfahrungsgemäß ansteigen.
Hans Fröstel ist fast immer knapp bei Kasse, weshalb er auch in seinem Freundeskreis den Spitznamen der „blanke Hans“ hat. Auch gegenwärtig muss er seinen Heizölkauf mit einem Konsumentenkredit finanzieren. Dieser kostet pro Monat 1% Zinsen (am Ende des Monats fällig) und muss am Ende der Heizperiode in sechs Monaten zurückgezahlt werden. Erst in sechs Monaten wird Hans auch wieder „flüssig“ sein, da er dann von seinem Arbeitgeber seinen Jahresbonus ausbezahlt bekommt. Eine evtl. Nachbestellung würde nach drei Monaten erfolgen und müsste ebenfalls über einen Konsumentenkredit zu 1% monatlichen Zinsen und einer Endfälligkeit nach drei Monaten finanziert werden.
Mit seinem Nachbarn handelt Fröstel einen Deal aus, dass er evtl. in sechs Monaten übrig gebliebenes Heizöl dann in dessen Tank für 100 Euro/100 Liter Vergütung umpumpt.
Fröstel will die Ausgaben inkl. Zinsen minimieren.