2.2 Standortwahl
Stufen der Standortbestimmung – Lösung

Bei der Wahl eines geographischen Standorts werden in der Regel unterschiedliche Ziele verfolgt wie beispielsweise Höhe der Arbeitskosten am Standort oder Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte. Diese Ziele werden bei der Standortwahl als Standortfaktoren bezeichnet.

Bei der Bestimmung der Staatengemeinschaft oder des Landes, in dem der zukünftige Standort sein soll (Makrostandortbestimmung) sind dabei häufig andere Standortfaktoren relevant als bei der Bestimmung der Region in einem Land, der Stadt oder des Grundstücks in einer Stadt (Mikrostandortbestimmung). Ertragsteuern werden beispielsweise häufig länderbezogen festgelegt und sind somit oftmals als Standortfaktor bei der Wahl des Landes relevant. Bei der regionalen Standortbestimmung spielen sie hingegen keine Rolle, da es in den Regionen eines Landes diesbezüglich keine Unterschiede gibt. Andererseits sind beispielsweise die Kosten für Wasser häufig regional sehr unterschiedlich und können daher bei der Wahl der Region von Bedeutung sein. Bei der Wahl des Landes werden sie hingegen oft nicht berücksichtigt, da es „die“ Wasserkosten eines Landes nicht gibt.

Folglich ist es zweckmäßig die Standortbestimmung stufenweise vorzunehmen, um jeweils nur die Standortfaktoren der Stufen zu berücksichtigen. Dies führt zugleich zu einer Komplexitätsreduktion. Wird zunächst bspw. als erstes das Land des Standorts bestimmt, müssen bei der Betrachtung auf der nächsten Stufe der Region bzw. der Stadt, die Alternativen der „ausgeschiedenen“ Länder nicht mehr betrachtet werden.

 

Literatur: Vahs, D.; Schäfer-Kunz, J.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Auflage, Stuttgart 2021, S. 110